Ein Besuch bei der Weihnachtsmaus

Donnerstag, 26. August 2010

Die Leute in Oslo wissen: Jede Zeit ist Schoko-Zeit!



Das hier ist ein Blick über die Karl-Johans-Gate. Diese Straße ist ungefähr die Oslo-Fassung der Mariahilferstraße in Wien bzw. der Herrengasse in Graz. Aber wie man sieht, mit unglaublich viel Grün rundherum und einer riesigen Uhr der Firma Freia. Freia ist ungefähr sowas wie die Milka des Nordens.

Eigentlich sollte hier ein Foto meiner neuesten Shoppingbeute sein, aber Oslo ist leider so teuer, dass egal wie gut etwas aussieht, mich beim Preis doch immer ein wenig das Heimweh überfällt. Aber meine Reisebegleitung (wie viktorianisch das klingt) Daniela ist so freundlich und kauft genug coole Sachen für uns beide ein!

Aber dieser Post soll sich gar nicht so sehr um die Innenstadt Oslos drehen (um die geht es ein anderes Mal), sondern um einen wunderschönen und großartigen Ort namens Drøbak. Drøbak liegt am Ostufer des Oslofjords und ist bis Anfang September mit einer Fähre zu erreichen. Und so ganz nebenbei soll es der Wohnort des Weihnachtsmanns sein! Dank der organisatorischen Meisterleistung meiner Mitreisenden Daniela sind wir am Sonntag zu neuen Ufern und zur Suche nach dem berühmten Weißbart aufgebrochen.


Seht nur, wie glücklich ich aussehe! Obwohl ich schon um halb acht wach war!

Während unserer eineinhalbstündigen Fährenfahrt durch das Oslofjord sind wir an den malerischsten Orten vorbeigefahren und haben die schönsten Häuser der Welt gesehen. Aber bevor ihr glaubt, dass ich übertreibe, seht selbst:




Tja, da kann man wohl nur sagen, dass die Norweger diese Sache mit "Der Weg ist das Ziel" wohl ziemlich ernst nehmen!

Angekommen in Drøbak, haben wir festgestellt, dass das gar nicht der Wohnort des Weihnachtsmanns ist. Dafür aber anscheinend der, seiner norwegischen Freunde. Das Julehuset (dt. Weihnachtshaus) ist ein ganzjährig geöffnetes Geschäft, vollgestopft mit allerlei Weihnachts-Krimskrams.


 Anscheinend glauben die Norweger, dass Mäuse irgendeine spezielle Verbindung zu Weihnachten haben. Gott sei Dank, bin ich zu Weihnachten schon im mäusefreien Österreich!

Ein wenig enttäuscht war ich schon, den Helden meines Lebens nicht kennenzulernen, aber bei einem Spaziergang ist meine Enttäuschung schnell Entzücken angesichts all der pittoresken kleinen Geschäfte gewichen.





Obwohl ich das letzte Mal von warmem Wetter gesprochen habe, darf ich doch vermelden, dass es hier in Norwegen bereits schneit.

 In Schneekugeln und ...

... auf Schokoladenkuchen.

Unser Besuch auf Drøbak hat uns zwar nicht zu unserem eigentlichen Ziel, dem Weihnachtsmann geführt, dafür haben wir sicherlich eine der schönsten Landschaften gesehen und ziemlich guten Schokoladenkuchen gegessen.

Ana's Blockhütte

Freitag, 20. August 2010

Naja, eigentlich nicht wirklich. Ich wohne in keiner Blockhütte (leider, leider!), sondern in einem Studentenheim. Und nicht mal in einem schlechten: Jeder norwegische Student ist ganz neidisch auf die gute Lage meines Heims und die schöne Umgebung.

Zu Recht kann ich da nur sagen! Auf Schusters Rappen (die ich in letzter Zeit sehr oft überstrapaziere) brauche ich etwa dreißig Minuten zu meiner Uni und 15 Minuten zum Stadtzentrum. Außerdem sind um mich herum viele Pubs (die ich natürlich niemals besuchen werde, Mama!) und ein paar Parks.

Glücklicherweise darf ich aber auch sagen, dass der Spruch „Außen hui, innen pfui“ bei meinem Heim absolut nicht zutrifft. Aber damit ihr wisst, wovon ich rede, hier ein paar visuelle Hilfsmittel:


Mein kunterbuntes Bett


Die ziemlich coolen Balkone der wohlhabenden Nachbarn.


Der Großteil meines Badezimmers. Man beachte, dass die Dusche ebenerdig ist und deshalb mein Badezimmer unter Wasser steht, wenn ich dusche.


Aber ich lächle trotzdem! Denn nicht mal ein seltsames Badezimmer kann die Schönheit Oslos beschädigen.

... ein großer Schritt für die Menscheit!

Letztes Mal konnte ich ja leider keine Fotos einfügen und euch zeigen, wie unglaublich cool mein erster Tag in Oslo war. Darum folgen hier die Highlights festgehalten im Fotoformat.

 Andrea wohnt in einer ziemlich edlen Gegend und das hier ist eines der sehr edlen Ferienhäuschen, dass auf einer kleinen Insel gebaut ist.


Das ist Andrea. Gastgeberin, Buddy, Überlebenshilfe!


Und das ist das Haus in dem ich meine erste Nacht in Oslo verbracht habe. Um ehrlich zu sein, ich würde am liebsten den Rest meines Lebens darin verbringen! Leider hatte ich keine Gelegenheit, es bei Tageslicht zu fotografieren, aber sogar in der Dämmerung sieht es unglaublich aus. Hach, ich bin verliebt!

Und natürlich darf ich euch nicht den besten Garten der Welt verwähren:


TADAAAA! Andrea hat mir erzählt, dass das der größte Garten Norwegens ist. Aber aus irgendeinem Grund glaube ich ihr nicht.

(Für alle Bilder gilt: Wenn ihr draufklickt, werden sie größer)

A Hard Day's Night

Montag, 16. August 2010

Es hat zwar etwas gedauert und war anstrengend, aber ich bin endlich in meinem Zimmer in Oslo angekommen! Wie ich dort hingekommen bin und warum ich unbedingt meine Geographie Kenntnisse verbessern sollte, erfahrt ihr im folgenden Post.

Vor meinem Flug nach Oslo ist in Graz reichlich Wasser geflossen. Zum einen weil meine Mami geweint hat, weil ich wegfliege (ich hoffe zumindest, es waren keine Glückstränen!), zum anderen weil ich drei Schichten Kleidung und einen Wintermantel getragen habe um Kosten für das Übergepäck zu sparen und deshalb ungefähr so geschwitzt habe wie ein Rainer Calmund bei einem Marathon.

Aber ich bin ohne Probleme durch alle Kontrollen gekommen und musste dank einer sehr verständnisvollen Schalter-Mitarbeiterin auch nichts für mein Übergepäck zahlen. Sonst gibt es eigentlich über den Flug nichts zu sagen, außer dass ich zwei Snickers bekommen habe (yummy!) und die Zeitschriften einer alten Frau gestohlen habe.

Als ich dann endlich meinen Koffer hatte (einer der letzten Koffer auf dem Band, ich war schon leicht in Panik) machte ich endlich die Bekanntschaft einer sehr netten jungen Dame: Andrea Haugen Shaw. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine britisch-amerikanische Mischung mit einem leichten Schuss Norwegischem, gekrönt von feuerroten Locken und einer Vorliebe für Videospiele (strike!), Kekse (double-strike!) und Pubs (JACKPOT!).

Andrea bewohnt das Untergeschoss des sehr luxuriösen Hauses ihres Onkels. Das Haus liegt direkt am Meer und es fahren Boote vorbei und die Sonne spiegelt sich im Wasser und Einhörner fliegen herum und werfen Küchlein auf den Boden. Okay, okay, die letzten zwei Sachen sind erfunden, aber es war wirklich sehr idyllisch und wunderschön! Ich durfte bei Andrea übernachten (wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken will!), weil es ein paar Probleme mit meinem Heim gegeben hat.

Weil Andrea einer geregelten Arbeit nachgeht (sie ist Kindergartentante!) musste ich heute alleine von ihrer Wohnung (die sehr weit außerhalb Oslos liegt) zur Studentenwohnheimverwaltung fahren und anschließend zu meinem Heim gehen (ja, zu Fuß). Das alles mit einem Koffer, der ohne Übertreibung, 28 Kilo wiegt. Irgendwie hatte ich mir das sehr lustig vorgestellt.

Dank Andreas unglaublicher Wegbeschreibung und Busfahren-Anleitung habe ich ohne Probleme zur Verwaltung gefunden (Menschen auf Fahrrädern haben angehalten, um mich zu fragen, ob ich Hilfe brauche. Ich habe anscheinend unterbewusst Verzweiflung ausgestrahlt). Dann kam aber der richtig schwierige Part: Der Weg von der Verwaltung zum Heim.

Auf meiner Stadtkarte sieht das sehr nah aus. Aber durch das Wunder des Maßstabs sieht es das anscheinend nur auf meiner Karte so aus. In Wirklichkeit ist es ein sehr langer Fußmarsch gewesen. Mit einem sehr schweren Koffer. In einer ziemlich warmen Stadt (ja, Oslo ist gar nicht so kühl wie angenommen!). Aber ich habe es geschafft! Man nenne mich bitte ab jetzt „Ana, die Entdeckerin“.

Ich entschuldige mich dafür, dass ich leider keine Fotos einfügen kann, aber es gibt ein paar technische Schwierigkeiten, die ich hoffentlich bald ausmerzen kann! Aber als kleinen optischen Leckerbissen habe ich mit den professionellsten Methoden meinen heutigen Fußweg eingezeichnet.

Ich wünschte, der rosarote "Knoten" zum Schluss wäre nur ein Witz, aber das bin ich wirklich so gegangen!


Ich grüße euch alle aus dem ziemlich warmen Oslo und hoffe, ihr vergesst mich nicht!

Final Countdown

Samstag, 14. August 2010

Morgen ist der Tag der Tage da! Ich fliege in ein kleines Städtchen namens Oslo und werde dort die nächsten vier Monate verbringen.

Ich will hier nicht mit so Sachen à la „weinendes und lachendes Auge“ anfangen, aber irgendwie ist es doch so, dass ich trotz der ganzen Vorfreude und Aufregung ein bisschen traurig bin. Aufgeregt, weil ich viele neue Bekanntschaften machen werde und mein sehr schlechter Orientierungssinn auf eine harte Bewährungsprobe gestellt werden wird. Traurig bin ich natürlich, weil ich hier all meine Lieben zurücklassen muss (Drama-Queen!) und in einem Land leben werde, dass bekannt für seine unglaublich hohen Preise ist.

Welches der beiden Gefühle während der vier Monate vorherrschen wird, werdet ihr an dieser Stelle lesen können. Außerdem freue ich mich über alle Kommentare und hoffe, dass ich euch mit meinem Blog an meinen Erfahrungen teilhaben lassen kann.